Temperatursondierverfahren

Grundlage

Fluidbewegungen im Untergrund führen häufig zu Temperaturanomalien, da das Fluid meist eine andere Ausgangstemperatur als der ungestörte Boden aufweist. Der mit der Fluidbewegung verbundene advektive Wärmetransport führt in den durchströmten Bereichen und in deren unmittelbarer Umgebung zu einem Angleich der Bodentemperatur an die Temperatur des Fluids. Die Bodentemperatur eignet sich somit als Tracer, d.h. zum Nachweis und zur Eingrenzung der Fluidbewegung.

Methode

Mit dem von GTC Kappelmeyer® 1989 entwickelte Temperatursondierverfahren können Temperaturmessungen in Sedimenten und Schüttkörpern bis in eine Tiefe von ca. 40 m durchgeführt werden. Bei größeren Erkundungstiefen müssen Bohrungen erstellt werden.

Ein Hohlgestänge mit geringem Durchmesser wird in den Boden eingerammt und mit einer Temperatursensorkette ausgerüstet. Nach einer kurzen thermischen Angleichsphase werden die Bodentemperaturen in verschiedenen Tiefen zeitgleich mit einem portablen Präzisionsmessgerät gemessen. Temperaturanomalien können anhand der graphischen Darstellung der Messdaten noch vor Ort lokalisiert werden. Das Verfahren erlaubt sowohl horizontale als auch vertikale Eingrenzungen von Fluidbewegungen.

Seit der Entwicklung biegeoptimierter Glasfasern können auch faseroptische Messkabel mit dem Temperatursondierverfahren kombiniert werden (Retrofit Methode).

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Axel Fabritius

Geophysiker

T +49 (0) 721 60020
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